Neue Nationalgalerie | Kuratorinnenführung
Die 36-jährige Taryn Simon zählt zu den renommiertesten Fotografinnen der Welt. 1975 in New York geboren, absolvierte sie ihr Studium an der Brown University. Simon arbeitet mit den Mitteln der Fotografie und filmischen Reportage und gelangte insbesondere mit ihrer Reihe The Innocents, in der sie zu Unrecht verurteilte Gefängnisinsassen fotografierte, die knapp der Todesstrafe entgehen konnten, zu internationaler Anerkennung. Für diese Arbeit erhielt Simon das bedeutende Guggenheim-Stipendium.
“Für A Living Man Declared Dead and Other Chapters (2011) reiste Simon über einen Zeitraum von vier Jahren rund um die Welt und trug ein ebenso in sich geschlossenes wie in seiner Auswahl intuitives Archiv zusammen, welches die Beziehungen zwischen Zufall, Herkunft und anderen Schicksalskomponenten auslotet.
Die 18 Kapitel der fotografischen Arbeit gliedern sich streng geordnet jeweils in drei Teile, den linear angeordneten Porträts der einzelnen Angehörigen, dem sachlich faktenreichen Text, der die Hintergrundinformation zu den Stammbäumen liefert und den fotografischen Zeugnissen, die Simon als bildliche Fußnoten zu den Texten verstanden wissen will. Diese Kapitel erzählen von sich befehdenden Clans in Brasilien über den Genozid in Bosnien bis hin zu „lebenden Toten“ in Indien und Versuchskaninchen in Australien.”
(Neue Nationalgalerie)
Die Kuratorin Katharina Wippermann führte uns durch die Ausstellung und gab Einblicke in die Arbeit mit der Künstlerin.
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