Monat der Fotogafie in der Berlinischen Galerie | Führung
Die 4. Edition des Europäischen Monats der Fotografie Berlin präsentiert sich als ein Festival im Umbruch. Größte Änderung ist jedoch das Experiment einer verbindlichen thematischen Vorgabe an die teilnehmenden Institutionen. Das Ziel war es, die Ausstellungen und Veranstaltungen auf ein Thema hin zu fokussieren und damit der besseren Wahrnehmbarkeit und stärkeren Profilierung des Festivals zu dienen.
„Moderne Zeiten, neue Bilder“ lautet die Umschreibung für das Thema, das die Fotografie als Instrument der Modernisierung in den Blick nimmt. Die Berlinische Galerie ist ein Ausstellungsort des Festivals und widmet sich unter verschiedenen Gesichtspunkten dieser Modernisierungsfunktion des Mediums zu.
Längst ist allgemein anerkannt, dass mit Fotografien keineswegs „die Wirklichkeit wiedergegeben“ wird. Was die Kamera erfasst und wie das Ergebnis wiedergegeben wird, ist vielmehr Interpretation der Wirklichkeit und damit Schaffung neuer, zusätzlicher Wirklichkeit.
In der Berlinischen Galerie wurden drei Positionen präsentiert: “Menschen, Dinge, Menschenwerk. Emil Otto Hoppé – Fotografien 1925-1929” mit vintage prints aus den 1920er Jahren, Arno Fischer, der Hannah-Höch-Preisträger 2010, mit Fotografien von 1953 bis 2006, zeitgenössische Online-Projekte im Rahmen von “Mutations III. Public Images – Private Views”, eine Ausstellung der sieben Partnerstädte des Monats der Fotografie.
Jana Duda, Volontärin der Abteilung Fotografie, gab uns einen Überblick über die drei Ausstellungen.
Anschließend gab es noch Zeit, sich selbst im Museum umzuschauen und sich mit dem Werk “Soft Soultion” von raumlaborberlin zu beschäftigen. Ihre Arbeit für den Monat der Fotografie verknüpft die verschiedenen Bereiche Vorplatz – Café Dix – Museum und verleiht der Berlinischen Galerie eine neue und einzigartige Ausstrahlung. Ausgangsbasis und verbindendes Element gleichermaßen ist das harte Konstruktionsraster des Gebäudes in der Alten Jakobstraße. So schlägt dieses Werk eindrucksvoll die Brücke zwischen Fotografie und Gebäude, indem das Raster den räumlichen Entwurf flächig abbildet und damit optisch auf das Thema der Fotografie verweist.