Marc Wellmann & Sven Drühl | Gespräch
Am 21. Mai 2019 stellten wir euch Marc Wellmann, den künstlerischen Leiter des Haus am Lützowplatz vor, der die Ausstellung Architekturen des Künstlers Sven Drühl im Ausstellungsraum der IG Metall kuratierte.
Im Gespräch mit dem Berliner Maler führte Marc Wellmann uns durch Sven Drühls Ausstellung in dem architektonisch interessanten, denkmalgeschützen Bau von Erich Mendelsohn. Drühls Arbeiten reagieren auf den architektonischen Kontext des Mendelsohn-Baus und machen damit seine besondere Formensprache stärker erfahrbar.
„Die Bildwelt Sven Drühls lässt sich der Gattung der Landschaftsdarstellungen zuordnen, bei denen er zum Teil Vorbilder aus der Kunstgeschichte neu befragt. Eine Untergruppe stellt eine Serie von Architekturbildern dar, von denen eine Auswahl in der Ausstellung gezeigt wird, die das Thema des landschaftsbezogenen Blicks auf Strukturen und Oberflächen von zum Teil berühmten Bauwerken überträgt.
Drühl interessiert sich vor allem für das architektonische Vokabular der Moderne und die damals vorherrschende formale Klarheit und funktionale Strenge wie etwa bei dem 1939 eröffneten Solomon R. Guggenheim Museum, dem Moskauer Schuchow-Radioturm von 1922 oder dem von Yehuda Magidovitch 1938 erbauten heutigen „Hotel Cinema“ in Tel Aviv. Aus seinem Blickwinkel werden die Gebäude gleichsam unbegehbar.
Mittels Blickpunktverschiebungen, Unteransichten, Nahaufnahmen und extremen Ausschnitten überführt er die Architekturelemente in die Flächigkeit einer malerischen Wirklichkeit.“
Foto: © Sven Drühl