05/02/2022 11:00Uhr

Kurator:innenführung im Bärenzwinger – Besuch der Ausstellung “Into the drift and sway”

Liebe Kunstfreund:innen,

wart ihr schon mal im Bärenzwinger? Fast 80 Jahre lang lebten dort bis 2015 – wie der Name vermuten lässt – mehrere Generationen von Berliner Stadtbär:innen. Heute ist der Bärenzwinger Ausstellungsraum und Begegnungsfläche für zeitgenössische Kunst. Wir wollen mit euch am kommenden Samstag, den 05. Februar um 11 Uhr an diesem besonderen Ort die aktuelle Gruppenausstellung Into the drift and sway besuchen, die der queeren Vergangenheit rund um den Bärenzwinger und den Köllnischen Park nachgeht.

Die Kurator:innen Malte Pieper und Lusin Reinsch werden uns durch die Ausstellung führen und dabei mehr über Arbeiten von Christa Joo Hyun D’Angelo, Constantin Hartenstein, Lindsay Lawson, Lotte Meret, Lucas Odahara und Emma Wolf-Haugh verraten. 

»Die Gruppenausstellung Into the drift and sway bezieht sich auf den Bärenzwinger als Ort eines ständigen Wandels. Am südlichen Eingang zum Köllnischen Park wurde der Bärenzwinger auf einem Gelände errichtet, auf dem sich früher ein Straßenreinigungsdepot mit öffentlicher Bedürfnisanstalt befand, betrieben von der Berliner Stadtreinigung von 1901 bis 1938. Aus den Ziegeln eben dieses Gebäudes wurde der Bärenzwinger gebaut. Welche Geschichten aus der Vergangenheit stecken in den Mauern, welche neuen Eigenschaften treten aus ihren Bruchstellen hervor? 

Die Nähe zum Park, das nahe gelegene Spreeufer, eine ehemalige öffentliche Volksbadeanstalt und Spuren homosexueller Lokale auf der Wallstraße und Inselstraße in der Nachbarschaft des Bärenzwingers verweisen auf eine mögliche Vergangenheit des Geländes als Cruising Area.Öffentliche Toiletten oder Bedürfnisanstalten, wie jene im Köllnischen Park, sind in Berlin bereits um 1900 als anonyme Treffpunkte für Homosexuelle im 1904 von Magnus Hirschfeld, Arzt und Sexualwissenschaftler, veröffentlichten Buch „Berlins drittes Geschlecht“ dokumentiert. […]

Ausgehend von diesen historischen Konstellationen spürt die Ausstellung queeren Geschichten nach und versammelt sechs zeitgenössische Künstler*innen, die sich mit Männlichkeiten und Fragen von Cruising und Geschlecht beschäftigen. Sie verhandeln und fordern dabei Platz für Begehren im privaten und öffentlichen Raum. Zu sehen sind Installationen, Zeichnungen, Skulpturen und textile Arbeiten, die mit der spezifischen Geschichte des Köllnischen Parks und der gegenwärtigen Architektur des Bärenzwingers interagieren.

Die Ausstellung leiht sich ihren Titel von einer Kurzgeschichte des AIDS-Aktivisten und Künstlers David Wojnarowicz, die Erinnerungen an Cruising und anonyme intime Begegnungen in urbanenLandschaften schildert. Die Aufzeichnungen sind von Ambivalenzen geprägt. Transformation spielt dabei oft eine Rolle – öffentliche Räume, Industriebrachen oder verlassene Orte verwandeln sich in Orte der Lust oder Gewalt. Queere Räume sind auch umkämpfte Räume, wenn sie aufgrund von Überwachungsma nahmen, polizeilicher Kontrolle, Gentrifizierung oder veränderten Formen ein „queeres“ Leben zu führen zu verschwinden drohen. Into the drift and sway ist der vierte Teil des Jahresprogramms Bricolage, das eine Reihe von Recherchen zur weniger sichtbaren Gegenwart und Geschichte des Bärenzwingers vorschlägt, um durch verschiedene Szenarien zu cruisen, bisherige Definitionen zu destabilisieren und neue Erzählungen jenseits des dominanten Narrativs des Bärenzwingers als Heimat der Berliner Wappentiere zu entwerfen.«

Wir freuen uns sehr, wenn ihr dabei seid und stehen für weitere Fragen natürlich gerne zur Verfügung,

euer Team der Junge Meister:innen

Hier alles auf einen Blick: 
Was: Kurator:innenführung durch die Ausstellung Into the drift and sway

Wann: Samstag, den 05. Februar 2022 um 10:45 Uhr, Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben

Wieviel: 0 Euro für Mitglieder, 3 Euro für Nicht-Mitglieder

Ansprechpartnerin vor Ort: Leonie

Maximale Teilnehmer:innenzahl: 10

Anmeldungen an: anmeldung@jungemeister.net

Bitte beachten: Die Veranstaltung findet unter 2G+ Bedingungen statt. Denkt bitte daran, euren Impfnachweis und einen tagesaktuellen Negativtest bzw. Nachweis über die Boosterimpfung sowie eine FFP2 Maske mitzubringen.

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