Liebe Kunstfreund:innen,

am kommenden Freitag 13.05. um 16 Uhr treffen wir uns zu einer Führung durch die aktuelle Einzelausstellung EARWAX des Künstlers Wong Ping im Times Art Center Berlin. Wie Exzentrik, Ohrenschmalz und politische Kritik in dieser Ausstellung mit neuen ortsspezifischen Auftragsarbeiten zusammenkommen, wird uns Clara Tang, die kuratorische Assistentin, genauer erklären und natürlich für eure Fragen bereitstehen.

Wong Ping (*1984 in Hongkong) ist einer der exzentrischsten Künstler unserer Zeit. Die bunten Farben und grellen Soundeffekte seiner animierten Videos erinnern an Retro-Videospiele oder Musikvideos, seine visuelle Sprache bewegt sich an der Grenze zwischen Humor und Schock. Inspiriert von alltäglichen Beobachtungen schafft Wong Ping irritierende und drastische Erzählungen, die gängige Konzepte von menschlichem Begehren, Obsessionen, Scham, Einsamkeit oder unterdrückter Sexualität in Frage stellen. 

Im Times Art Center Berlin realisiert Wong seine bisher größte skulpturale Installation und überführt seine eigenwillige Ästhetik in den dreidimensionalen Raum. In seinen neuen Arbeiten trifft Verspieltheit auf Dringlichkeit und Unbehagen, wenn Wong kritisch über die gegenwärtige Zeit nachdenkt, in der wir alle angesichts der pandemiebedingten Beschränkungen im öffentlichen Leben zunehmend auf uns selbst und unser Inneres zurückgeworfen sind.

Wie Hou Hanru in seinem kuratorischen Statement schreibt:

»Aus Hongkong grüßt uns Wong Ping, ziemlich intim, über den geheimen Kanal – seine Ohren sind jetzt mit unseren verbunden. Gibt es in diesem pandemischen neuen Zeitalter auf der anderen Seite der Welt eine Öffnung nach draußen, die an die frische Luft führt?«

Das Times Art Center Berlin wurde 2018 vom Guangdong Times Museum gegründet und ist die erste parallele Einrichtung eines asiatischen Kunstmuseums im Ausland. Als eigenständige nicht- kommerzielle Einrichtung hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue Modelle für eine zeitgenössische Kunstinstitution durch Ausstellungen, Publikationen, ein öffentliches Veranstaltungsprogramm und Kooperationsprojekte zu entwickeln.