Gemäldegalerie | Kuratorenführung
Mark Rothko (1903-1970) zählt zu den Hauptvertretern des abstrakten Expressionismus, innerhalb der so genannten “New York School”. Ab den 1950er Jahren produzierte er seine Color Field Paintings, mit denen er berühmt wurde.
Rothko setzt sich in seinem späteren Werk mit der frühen italienischen Malerei auseinander, speziell mit der Bedeutung von Giotto di Bondone (1264-1337). Dazu reiste er auch mehrfach nach Italien, wo er nicht nur Giottos Schaffen im Original bewundern konnte, sondern auch zu einem Verehrer von Fra Angelico wurde.
Ausgehend von diesem Blick des Malers auf die ältere Kunst Italiens, speziell jener des Mittelalters und der Renaissance, zeigt die Ausstellung Rothkos Leinwand Reds no. 5 zusammen mit zwei Hauptwerken Giottos, dem großen Marientod (ca. 1310) sowie einer Kreuzigung (ca. 1315). Visualisiert wird damit die Verbindung zwischen Renaissance und Moderne, die Rothko so intensiv bewegte. Zugleich entsteht ein Ausstellungsraum, der Rothkos eigenem Wunsch entspricht: der Maler träumte von Orten, die wie kleine Kapellen wirken, “in denen ein Reisender oder Wanderer eine Zeitlang ein einziges in einem kleinen Raum hängendes Bild”betrachten könne.
1957 hielt er fest:
“Mich interessiert einzig der Ausdruck elementarer menschlicher Gefühle – Tragödie, Ekstase, Schicksal usw. […]. Jene Leute, die vor meinen Bildern weinen, machen dieselbe religiöse Erfahrung, die ich machte, als ich die Bilder malte.”
Dr. Stefan Weppelmann führte uns durch die Ausstellung.