Künstlerhaus Bethanien | Führung
Das Bethanien am Mariannenplatz hat eine lange Tradition hinter sich; 1845 bis 1847 als Central-Diakonissenanstalt und Krankenhaus im Stil der Schinkel-Schule errichtet, sollte es 1974 abgerissen werden. Jedoch ebneten einige Denkmalschützer den Weg und präsentierten für Bethanien neue Nutzungskonzepte: das Künstlerhaus Bethanien war geboren.
Die einstige medizinische Tradition des Hauses ist nur noch an den langen Korridoren zu erahnen. Das Künstlerhaus Bethanien unterhält in dem Gebäude 25 Ateliers, 3 Ausstellungsstudios und ein Medienlabor. Es ist Projektwerkstatt, Veranstaltungsort und Herausgeber einer Serie anspurchsvoller Katalogpublikationen sowie einer Kunstzeitschrift. Weltweit bekannt ist es für sein Residenzprogramm, dass es KünstlerInnen der ganzen Welt ermöglicht, durch ein mehr-monatiges Stipendium mit idealsten Bedingungen in Berlin zu leben, zu arbeiten und auszustellen.
Ende April 2009 eröffneten die Ausstellungen der Künstlerinnen Cynthia Girard und Sarah Ryan, was uns zum Anlass diente, die beiden zu besuchen. Sie nahmen uns mit in den Mikrokosmos Künstlerhaus Bethanien und zeigten uns ihre Ausstellung und Studios.
„Die Erzählung ist bruchstückhaft, das Bild ist ambivalent, irgendetwas ist aus dem Lot geraten: Ein Schmetterling verbrennt sich fast die Flügel an einer Kerze, eine Maus malt ein seltsames Stillleben… Die traumähnlichen Welten in meinen Bildern sind schön, magisch und burlesk zugleich und beinhalten unterschwellige Verweise an Erotik und Bizarres.“ – Cynthia Girard
„ In meiner Arbeit versuche ich Momente zu fotografieren, die von einer delikaten Schönheit geprägt sind und ihr Augenmerk auf Dinge und Ereignisse der zeitgenössischen Kultur richten… Dabei versuche ich, meine Bilder in einer bestimmten Distanz zum Betrachter zu halten, damit sie vertraut und fremd zugleich wirken, sowie zweideutige Situationen zu erzeugen, die statt einer endgültigen Aussage unterschiedliche Lesarten zulassen.“ – Sarah Ryan