Zanele Muholi, LiZa III, 2009. 865 x 605 mm, Fotografie, Gelatinesilberdruck auf Papier Zanele Muholi, Mit Genehmigung der Künstler*in und von Stevenson, Kapstadt/Johannesburg und Yancey Richardson, New York
21/02/2022 16:00Uhr

Besuch der Ausstellung “Zanele Muholi” im Gropius Bau

Liebe Kunstfreund:innen,

am kommenden Montag, den 21. Februar um 16:30 Uhr laden wir euch ein, mit uns eine der zur Zeit spannendsten Einzelausstellungen in Berlin zu besuchen. Im Gropiusbau wird uns Sophya Frohberg alles über das fotografische Œuvre von Zanele Muhol verraten. Muhol ist nicht-binär und verwendet für sich im Englischen das Pronomen they/them und im Deutschen kein Pronom, sondern in der Ansprache nur Muhol. 

Zanele Muholi bezeichnet sich selbst als visuelle:r Aktivist:in und dokumentiert seit den frühen 2000er Jahren das Leben der Schwarzen LGBTQIA+-Community Südafrikas in eindrücklichen, intimen Fotografien.

Als kleinen Vorgeschmack auf die Führung empfehlen wir dieses Interview mit Sophya zu der Frage ob und wie man den Gropiusbau queeren kann.

»Im Jahr 2003 absolvierte Muholi eine Ausbildung am Market Photo Workshop, der von dem erfolgreichen südafrikanischen Fotografen David Goldblatt gegründet wurde. Zu dieser Zeit arbeitete Muholi auch für das Online-Archiv und -Magazin Behind the Mask, das sich mit afrikanischen LGBTIQA+-Bewegungen, -Berichten und -Gemeinschaftsaktionen befasst, und war Mitbegründer*in der gemeinnützigen Organisation Forum for the Empowerment of Women (FEW), die sichere Orte für Schwarze lesbische, bisexuelle und trans Menschen schafft. Das Repertoire von Muholis visueller Arbeit war also nie von den unterschiedlichen Formen des Aktivismus getrennt. Von Anfang portraitierten Muholis Bilder die tiefe Intimität in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, während sie gleichzeitig geschlechtsspezifische Gewalt und rassistische Dynamiken dokumentierten – insbesondere Hassverbrechen und Aussagen von Überlebenden, als Wege der Zeug*innenschaft.

Zu Muholis erster Einzelausstellung in der Johannesburg Art Gallery mit dem Titel „Visual Sexuality“ gehörte die Serie Only Half the Picture (2002–06), die im Gropius Bau zu sehen sein wird. Diese Fotografien zeigen biografische und gemeinschaftliche Begegnungen. In dem frühen Selbstporträt Zol (2002) ist Muholis Gesicht teilweise von Rauch verhüllt, der Blick ist durchdringend direkt. Das Bild verweist bereits auf die Art und Weise, wie Muholi sich später vor dem Objektiv präsentiert, um die politische Agenda der „Rückgängigmachung von Formen der Ausgrenzung“ voranzutreiben und vielfältige Geschichten vom Schwarzsein zu erzählen. Wie der Titel andeutet, beschäftigt sich Muholi mit denjenigen, die in den Chroniken der Mehrheitsgesellschaft ausgeklammert, ausgegrenzt oder ausgelöscht wurden, und mit der Frage, wie die Fotografie als queerer Akt das Feld der Repräsentation tiefgreifend verändert. Darüber hinaus überlagert Muholi visuelle Erzählungen von Schmerz, Trauma und Widerstand jenseits der rhetorischen Mittel von Opferschaft und Fallzahlen.«

»Neben weniger bekannten, frühen Bildserien umfasst die Ausstellung aktuelle Arbeiten und macht so die gesamte Bandbreite der fotografischen Praxis Muholis erfahrbar, in der Themen wie Sexualpolitik, rassistische Gewalt, gemeinschaftlicher Widerstand und Selbstbehauptung verhandelt werden. Die Fotografien Muholis stellen dabei nicht nur eine Geste der Ermächtigung dar, sondern fordern immer wieder den heteronormativen Blick heraus – und eröffnen gleichzeitig ein Netzwerk von Verwandtschaftlichkeit und neue Bildgeschichten. Serien wie Faces and Phases sowie Brave Beauties bilden ein wachsendes visuelles Archiv von Schwarzen queeren und trans Identitäten und legen Zeugnis von all denjenigen ab, die ihr Leben riskieren, um angesichts von Repression und Diskriminierung authentisch zu leben.«

Wir freuen uns sehr, wenn ihr dabei seid und stehen für weitere Fragen natürlich gerne zur Verfügung,

euer Team von Junge Meister:innen

Zanele Muholi, LiZa III, 2009. 865 x 605 mm, Fotografie, Gelatinesilberdruck auf Papier Zanele Muholi, Mit Genehmigung der Künstler*in und von Stevenson, Kapstadt/Johannesburg und Yancey Richardson, New York

Was: Besichtigung der Ausstellungen Zanele Muholi im Gropiusbau mit der Kunstvermittlerin Sophya Frohberg

Wann: Montag, den 21. Februar 2022, Treffpunkt 16:00, Beginn 16:30 Uhr

Treffpunkt: wird bei Anmeldung bekannt gegeben

Wieviel: 0 Euro für Mitglieder, 3 Euro für Nicht-Mitglieder

Ansprechpartnerin vor Ort: Olympia

Maximale Teilnehmer:innenanzahl: 10

Anmeldungen bitte wie immer an: anmeldung@jungemeister.net

Bitte beachten: Die Veranstaltung findet unter 2G+ Bedingungen statt. Denkt bitte daran, euren Impfnachweis und einen tagesaktuellen Negativtest sowie eine FFP2 Maske mitzubringen.

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