Georg Kolbe Museum | Kuratorenführung
“Am 18. Juni 1950 öffnete das Georg-Kolbe-Museum seine Pforten, als erste Museumsinstitution nach Kriegsende im Westteil Berlins.
In der Jubiläumsausstellung 2010 zeigte das Bildhauermuseum Werke aus der frühen Moderne in Gegenüberstellung mit zeitgenössischen Arbeiten. Die Jahre 1910 und 2010 stehen jeweils für eine Neubesinnung auf das Menschenbild. Ein Spektrum von circa zwanzig Skulpturen macht die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten des plastischen Menschenbildes im zeitlichen Abstand eines Jahrhunderts greifbar.
Aus der Generation von Georg Kolbe wurden lebensgroße Statuen von Ernesto de Fiori (1884 – 1945), Bernhard Hoetger (1874 – 1949), Fritz Klimsch (1870 – 1960), Georg Kolbe (1877 – 1947), Hugo Lederer (1871 – 1940), Wilhelm Lehmbruck (1881 – 1919) und Ernst Seger (1865-1939) gezeigt.
Im Dialog zu den Statuen vom Beginn des 20. Jahrhunderts standen Beispiele zeitgenössischer figürlicher Bildhauerei, die in den letzen zehn Jahren seit 2010 eine ungeahnte Aktualität und Vielfalt entwickelt hat. Erst die Überwindung der kulturpolitischen Gegensätze des Kalten Krieges in dem Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung führte zu einer wirklichen Neubewertung figürlicher Kunst. Unter diesen Vorzeichen befreite sich die figurative Bildhauerei in den Jahren 2000–2010 von ihrem ideologischen Ballast und gab einer ganzen Generation von Künstlern neue Impulse.
Ausgestellt wurden Werke von Ubbo Enninga (*1955), John Isaacs (*1968), Christian Jankowski (*1968), Iris Kettner (*1968), Markus Leitsch (*1978), Robert Metzkes (*1954), Simon Schubert (*1976), Pia Stadtbäumer (*1959), Mathilde ter Heijne (*1969), Veronika Veit (*1968) und Klaus Winichner (*1967).”
Der Ausstellungsleiter Dr. Marc Wellmann führte uns persönlich durch die Ausstellung nahm sich Zeit für eure Fragen.
Foto: © Georg Kolbe Museum.